Europameisterschaft 2022

Am Himmelfahrtswochenende vom 27.-29.05.2022 fanden die Europameisterschaften in Schleswig-Holstein statt. Gleich 3 Werfer unseres Vereins hatten sich dafür qualifiziert. Fabian Schiffmann startete als amtierender Jugendeuropameister diesmal im Feld der Männer mit der Eisenkugel. Anke Klöpper ging mit der Hollandkugel und der Eisenkugel ins Rennen um die Medaillenplätze. Bei Hauke Roolfs kam noch das Klootschießen dazu, sodass er gleich in allen 3 Disziplinen am Start war.

Den Anfang machte am Freitag Hauke mit der Hollandkugel am Kaltenhörnerdeich. Bei starkem Wind und immer wieder einsetzendem Regen ging Hauke mit dem Ziel möglichst viele Meter für die Mannschaftswertung zu sammeln und eine gute Einzelplatzierung zu erreichen an den Start. Wahrscheinlich war es genau diese Unbedarftheit, die ihn zu seiner sehr guten Leistung brachte. Nach dem ersten Wurf, welcher etwas zu hoch war, passte einfach alles bei Hauke, sodass er nicht nur seine Paarung deutlich gewann, sonder nach der vorletzten Paarung mit 1126,65 Metern auch die Gesamtführung übernahm. Spannend wurde es, als die letzte Paarung kam, denn hier hatte der Werfer aus Irland nach dem 9. Wurf ca 3 Meter mehr als Hauke. Gespannt warteten die Käkler und Mäkler, welche mit Hauke fieberten auf den letzten Wurf des Iren. Als dessen Kugel langsam ausrollte und ca. 10 Meter hinter der Weite von Hauke liegen blieb, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Zur Einzelgoldmedaille kam dann auch noch das Mannschaftsgold für die männliche Jugend des FKV.
In der Altersklasse der Frauen gehörte Anke als amtierende deutsche Meisterin zum Kreis der Favoriten. Ankes Start war verheißungsvoll, jedoch kam ihre Kugel im Laufe des Wettkampfs ein paar mal unglücklich auf dem Deichrasen auf und rollte dementsprechend nicht so weit wie gewünscht. Als die ersten Ergebnisse bei den Werfern ankamen, war schon nach dem 7. Wurf abzusehen, dass es schwierig werden würde, eine Medaille zu gewinnen. Anke gab aber nicht auf und wollte zumindest noch für die Mannschaftswertung ein gutes Ergebnis erzielen. Dies gelang ihr mit 919,80 Metern auch, denn die Mannschaft gewann Silber. In der Einzelwertung belegte Anke einen guten 5. Platz, mit ca 40 Metern Rückstand auf Rang 3.
 
Am Samstag ging es mit dem Klootschießen im Stadion von Meldorf weiter. Vorher war schon klar, dass es für Hauke in seiner eigentlichen Spezialdisziplin nicht zur Goldmedaille reichen würde, da der gastgebende Verband VSHB mit der seziellen Drehwurftechnik, welche der des Diskuswerfens ähnelt, höhere Weiten erzielen kann. Erschwerend kam dann für Hauke noch dazu, dass der FKV die Startreihenfolge kurzfristig änderte und er als erster Werfer des FKV an den Start musste. Hauke erzielte mit drei Würfen 194,25 Meter, was eine durchschnittliche Weite von ca 65 Metern bedeutet. Das er in der Quali bereits mehr als 70 Meter geworfen hatte, zeigte er sich nach dem Wettkampf etwas enttäuscht,wobei seine weite immerhin noch zu Platz 6 in der Einzelwertung reichte. Sein Rückstand auf Platz 3 und somit den ersten Medaillenrang betrug dabei ca. 15 Meter, also durchaus im Bereich des Möglichen. Für die Mannschaft des FKV reichte es zur Silbermedaille hinter den überlegenen Schleswig-Holsteinern.
 
Sonntags ging es zum Abschluss der EM auf die Strasse, wo das Können mit der Eisenkugel gefragt war. Hier hatte Hauke sich als zweitbester Werfer des FKV qualifiziert und ging somit in der vorletzten Paarung der männlichen Jugend an den Start. Ähnlich wie mit der Hollandkugel misslang ihm der erste Wurf, was ihn aber nicht aus der Bahn warf. Wurf um Wurf kam er besser in den Wettkampf und gewann seine Paarung deutlich. Auch die Gesamtführung konnte er mit 1807 Metern übernehmen. Nun kam es auf die letzte Paarung an, ob es für eine Medaille reichen würde, denn immerhin gingen hier nochmal 5 Werfer an den Start. Schnell wurde klar, dass nur noch 2 Werfer im Rennen waren und Hauke somit bereits eine Medaille sicher hatte. Da beide Werfer mit dem letzten Wurf eine höhere Weite erreichten, wurde Hauke „nur“ Dritter, was aber der Freude keinen Abbruch tat.
Als nächste Werferin unseres Verein ging Anke in der Altersklasse Frauen I auf die Jagd nach einer Medaille. Als beste Werferin der Qualifikation genoss sie das Recht, in der letzten Paarung zu starten. Dies war gespickt mit Topwerferinnen der anderen Verbände, so traf sie z.B. auf die  Europameisterin von 2016 Silke Tulk aus den Niederlanden und die mehrfache Siegerin des King & Queen of the Road Festivals Kelly Mallon aus Irland. Anke zeigte vom Start weg eine konzentrierte Leistung und führte ihre Paarung bis nach dem 4. wurf souverän an. Der 5. und 6. Versuch waren jedoch deutlich zu klein (O-Ton Anke: „Das hätte ich mit einem Wurf werfen können“). Dadurch kamen die anderen Werferinnen wieder heran, sodass nach dem 7. Wurf alle 3 gleichauf lagen. Nach dem 8. wurf übernahm Anke wieder die Führung. Dies war besonders wichtig, weil da schon feststand, dass keine der 3 Werferinnen mehr die Tagesbestweite erreichen würde und somit eine Werferin leer ausgeht. Auch der 9. Wurf von Anke passte, sodass sie sich einen komfortablen Vorsprung auf die Konkurrentinnen aufgebaut hatte. Da die anderen beiden vorlegen musste, konnte Anke beim letzten Wurf auf Nummer sicher gehen und  sich mit einem Wurf von ca. 100 Metern die Silbermedaille sichern. Ihr Rückstand auf Rang 1 betrug 171 Meter, wohingegen der Vorsprung auf Platz Drei 22 Meter waren.
Als letzter Werfer aus Südarle ging Fabian an den Start. Fabian hatte im letzten Qualifikationswerfen als insgesamt Zehnter gerade noch den Sprung in den Kader geschafft und startete somit als erster Werfer des FKV-Teams. Als amtierender Jugendeuropameister hatte er sich hohe Ziele gesteckt. Leider kam er nicht gut in den Wettkampf und musste früh erkennen, dass es nicht für einen der vorderen Plätze reichen würde. Trotzdem ließ er zwischenzeitlich mit einem Wurf von mehr als 300 Metern sein Potential erkennen und brachte es mit dem letzten Wurf, der auch mehr als 250 Meter hatte, auf insgesamt 1635 Meter. Hiermit belegte er den 31. Platz und hatte ca 500 Meter Rückstand auf Rang 3.