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Heimatsport




















Die Entstehung und Geschichte des Boßelns

 

Das Bosseln und alle ihr verwandten Kugelspiele führen auf das Klootschießen zurück. Daher ist die Geschichte des Bosselns zunächst einmal „Die Geschichte des Spiels mit dem Kloot“.

 Die Friesen, die in ihrer frühzeitlichen Geschichte kein Pfeil und Bogen zur Abwehr ihrer Feinde kannten, waren gezwungen sich zu ihrem persönlichen Schutz etwas anderes, ebenso effektives Kampfgerät, zu entwickeln. Nach reiflicher und sehr sehr langer Überlegung und dem von wem auch immer geschaffenen Lehmboden in ihrer Heimat kam man darauf, dass aus dieser besonderen Erde eventuell Kugeln geformt werden können. Als Waffe konnte man diese Kugeln zu Anfang sicher nicht bezeichnen, denn diese kleinen Dinger waren viel zu weich, um einen Angreifer zu schrecken. Aber im Laufe unserer langen Geschichte kamen auch die Friesen auf die glorreiche Idee die Kugeln im Feuer zu brennen, damit sie hart wurden und so ihrem Zwecke besser dienen zu können.

Diese kleinen, aus Lehm gebrannten Kugeln, nannte man Kloß oder Kluten; im friesischen Platt auch Kloote genannt.

Aus dieser wahren Begebenheit schließt man heute, Ausgrabungen der Oldenburger Universität bestätigen diesen Sachverhalt, dass im Laufe der Jahrhunderte das Klootschießen daraus hervorgegangen sein muss. Denn erst im 9. Jahrhundert wurde das Klootschießen erstmals in einer Chronik erwähnt.

Und diese Chronik besagt, dass der Ursprung dieser Sportart im Raume Emden und Leer gelegen haben soll. Weiterhin steht geschrieben, dass in jener Zeit stets Dorf gegen Dorf gespielt wurde. Aber nicht nur aus Jux und Dollerei wurde geworfen und geschossen, sondern es war auch damals schon ein Kampf um Prestige und Anerkennung untereinander und man spielte grundsätzlich um eine „Tonne Bier“.

Es sollen allerdings auch hohe Wetten auf Sieger und Verlierer abgeschlossen worden sein. Daher kam es nicht selten vor, dass durch nicht bezahlte Wetten es zu wilden Auswüchsen und Schlägereien kam, die zumeist bei den anschließend stattgefundenen Saufereien ausgetragen wurden, oder man stritt sich bei dieser Gelegenheit gerne über die Gültigkeit einiger, nicht immer astreiner oder regelwidriger, Würfe und Schüsse.

Als diese wilden und harten Zuwiderhandlungen überhand nahmen, denn es soll nicht nur verletzte, sondern auch Tote, gegeben haben, wurde diese Art von „Kampfsport“ um 1500 durch Kirche und Staat verboten. Jedoch einige der trotzköpfigen friesischen Dörfer spielten trotz Verbot unverdrossen weiter, so dass es im Jahre 1755 erneut einen Erlass des „Herrn zu Jever“ gab, der das immer mehr aufflammende Klootschießen aus besagten Gründen erneut verbot.

Letztendlich setzte sich aber doch die ungemein starke Sturheit dieser Küstenbewohner durch und im Jahre 1794, man spielte mittlerweile etwas zivilisierter, wurden jegliche Verbote zum Klootschießen aufgehoben. Durch diese Aufhebung und der aktiven Fischerei, auch außerhalb ihrer Fanggründe vor der Küste, verbreiteten sie diese Sportart im gesamten Bereich der Nordseeküsten.

Durch diese Verbreitung an andere Ufer bildeten sich schnell eine Vielfalt artengleicher Kugelspiele, die sich ebenfalls einer raschen Verbreitung erfreuten.

 

Es entstanden Spiele wie das Eis-, Weide.- und Straßenbosseln.

Das direkte Vorbild des Straßenbosseln ist jedoch das  „Achtern – Abend – Bosseln“, welches um 1800 im Norddeutschen Raum gespielt wurde.

Zu diesem Spiel benötigte man allerdings eine größere Kugel als beim Klootschießen. Man fand eine rasche und einfache Lösung. Denn nichts war so schnell greifbar und formbar wie ein Stein.

Daher wahrscheinlich auch der Name „Bosseln“,

            – einen Stein bearbeiten, ihn boßelieren –

 

Anfänglich bosselte man nur an Fastnachtsmontagen. Wobei man in der Kneipe, in der man sich gerade aufhielt, zwei Mannschaften bildete, die dann gegeneinander antraten.

Erwähnenswert ist auch noch, dass auch Frauen mitspielen durften.

 

Gespielt wurde wie folgt:

Die Mannschaften starteten direkt aus dem Wirtshaus heraus, indem man sich gerade befand. Der Startpunkt war der Ofen oder Kamin, der sich in dem besagten Wirtshaus  befand. Der Kloot wurde nach gut dünkten einfach durch die Tür oder durch das Fenster ins Freie geschossen, wobei zu bemerken ist, dass die Tür bzw. das Fenster nicht unbedingt geöffnet war. Von dort aus wurden nach festgelegter Reihenfolge der Kloot weiter geschossen. Nächstes Ziel war das zweite Wirtshaus, entweder im gleichen Dorf oder in der Nachbarortschaft. Hier kehrte man fröhlich ein und trank Bier und Korn. Danach wurde zum nächsten Wirtshaus weiter gebosselt. Dort soff man dann weiter. Von hier aus traten die Mannschaften die Rücktour an, die am Startpunkt in der ersten Kneipe endete. Sieger war die Mannschaft, die zuerst ihren Kloot hinter dem Ofen oder am Kamin des ersten Wirtshauses platzieren  konnten. Das bei dieser wüsten Spielerei einiges an Mobiliar kaputt geschossen wurde, störte niemanden. 

So entwickelte sich im Laufe der Zeit das heute gebräuchliche Straßenbosseln.

Als um die Jahrhundertwende die ersten Turn- und Sportvereine gegründet wurden, bildeten sich auch an der Nordseeküste die ersten Boßel- und Klootschießervereine und Verbände.

Erwähnenswert hierzu:

            1889, Gründung des Eisbosselverbandes Schleswig Holstein

            1902, Gründung des Friesischen Klootschießerverbandes.

 

1927 gab es sogar eine Eingabe an den Deutschen Turnerbund, dass man Bosseln doch auf der bevorstehenden Olympiade in Amsterdam vorführen solle, um es international bekannt zu machen. Leider scheiterte diese Eingabe schon im Vorfeld der Diskussion.

 

Bei den Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 wurden diese traditionellen Spielarten sehr stark gefördert. Sie boten ein hohes Maß an Leibesertüchtigung und dienten der Pflege und Aufrechterhaltung alter Bräuche und Deutschen Sitten.

 

Über die Entwicklung und ihrer Daten nach dem 2. Weltkrieg sind keine näheren Angaben zu finden. Wie aber das Bosseln heute gehandhabt wird, bzw. wo man es heute offiziell spielt wird ihnen im nächsten Kapitel dieses Berichtes genauestens erläutert.

 

 Das Bosseln in der heutigen Zeit

 

Heute ist das Bosseln weit verbreitet und wird über unsere Grenzen hinaus gespielt.

Unter anderem bosselt man heute in:

            England,   Irland,    Nordirland,    Holland,    Schweiz,    Italien,   Normandie

            und in Deutschland.

 

In Deutschland gibt es augenblicklich ca. 60.00 Mitglieder, die gestaffelt nach Männern und Frauen in:

Kreisklassen und Kreisligen, Bezirksklassen und Bezirksligen sowie Landesligen um Punkte kämpfen. Zusätzlich gibt es noch diverse Staffeln für männl. und weibl. Jugendliche.

Selbstverständlich finden auch in dieser Sportart Landes.- und Europameisterschaften statt.

 Aber bis heute ist und bleibt das Bosseln kein Schönwettersport, den man nicht so ohne weiteres in eine Turnhalle verlegen kann. Es ist vielmehr eine Sportart, die nicht nur geschultes Auge, viel Gefühl für den Kloot und die Strecke sowie höchste Kenntnisse im taktischen Bereich einem guten Spieler abverlangt, sondern sie fordert auf der Straße auch körperlich die/den ganze/n Frau/Mann. Nur wer diese Voraussetzungen in sich vereinigen kann, hat die Möglichkeit ein guter Boßler zu werden.

 

Das zugehörige Gerät und die Regeln

 

Das Gerät:

Eine robuste Straßenkleidung wird bei diesem Spiel bevorzugt, wobei Wettkämpfer im Trainingsanzug ihr Spiel durchziehen. Einen Überzug für Regen gehört ebenfalls zum Handwerkszeug eines guten Boßlers.

Einen Bossellappen, der zum Reinigen und Trocknen des Klootes sollte mitgeführt werden. Dadurch wird gewährleistet, dass der Kloot beim Abwurf nicht unkontrolliert die Wurfhand verlässt und durch Dreck und Schnee ein ungewolltes Laufbild erzeugt. Ein Putzlappen oder altes Handtuch von Muttern genügt diesen Ansprüchen voll und ganz.

Das Bosselsuchgerät, auch Bosselfischer oder Boßelhole genannt, ist ein leicht anzufertigendes Gerät (Haltestange ca. 2 m lang mit einem Metallkorb ca. 15 – 20 cm Durchmesser), welches aber bei Spiel unerlässlich ist. Ein Kloot, der sich im Graben verschanzt hat oder in einem Teich am Wegesrand sich vor dem Spiel verdrückte, kann mit einem solchen Hilfsmittel schnell wieder seiner eigentlichen Tätigkeit zugeführt werden.

 

Der Kloot ist und bleibt das Grundwerkzeug eines jeden Boßlers. Dieses überaus sensible und feinfühlige „Gerät“ ist stets mit höchster Wertschätzung und Respekt zu behandeln. Der Kloot, der in anderen Gegenden auch unter anderen Namen benutzt wird, wird in zwei Varianten hergestellt:

  1. Der Gummiklootist ein in Hartgummi gefasster Bleikern mit 10,5 cm Durchmesser und einem Gewicht von 2,5 kg. Er wird heute sehr häufig verwendet, denn er hat eine wesentlich längere Haltbarkeit als der Holzkloot und man sagt ihm ein besseres Rollverhalten nach. Zudem ist er  nicht so teuer, wie der aus exotischem Holz gefertigte Holzkloot.
  2. Der Holzkloothat lange gebraucht um sich auf unseren Straßen wohl und heimisch zu fühlen. Doch durch die Zuneigung und richtige Handhabung erfahrener Spieler ist es ihm relativ leicht gefallen in unseren Breiten Fuß zu fassen. Diese Art von Kloot besteht aus Pockholz, einer Holzart die nur in Südamerika wächst und vom Guajarbaum stammt. Alte Seefahrer hatten schon sehr früh erkannt, dass dieses Holz sehr hart ist und für seine Zähigkeit bei den Ureinwohnern jener Länder bekannt war.
    Der Holzkloot hat einem Durchmesser bis zu 12,5 cm wiegt bis zu 2,4 kg. Ein Nachteil bei diesem Pockholzkloot ist die kurze Lebensdauer (eine Saison) und sein unter Umständen schlechtes Rollverhalten, welches durch unregelmäßigen Verschleiß hervorgerufen wird. Außerdem muss ein Holzkloot, wenn er einmal in Gebrauch genommen wurde, ständig, außer beim Spiel selbstverständlich, im Wasser liegen. Ist diese Voraussetzung nicht gegeben, kann es sehr leicht passieren, dass der Kloot spröde wird, reißt und sogar platzt. Nur ein Kulturbanause ist in der Lage einem solchen Gerät so etwas anzutun.

Die Regeln:

  • die Spielzeit geht von Anfang Oktober bis Ende März
  • es treten immer nur zwei Mannschaften gleichzeitig gegeneinander an
  • ein jeder Spieler kann als Bahnweiser eingesetzt werden
  • gespielt werden darf nur mit einer Art von Kloot, entweder Gummi- oder Holzkloote
  • gebosselt wird paarweise, dass heißt, es treten immer die gleichen Spieler einer Mannschaft gegeneinander an
  • die Spielstrecke wird vor dem Spiel festgelegt und beträgt ca. 5 bis 10 km, wobei nach Absolvierung der halben Distanz gewendet wird
  • Start- und Ziellinie werden ebenfalls vor dem Spiel festgelegt und sind identische Linien (Start = Ziel)
  • beim Wendepunkt werden auch die Kloote gewechselt, so dass sich keinerlei Benachteiligungen ergeben
  • wenn eine Mannschaft mit ihrem Kloot hinten liegt, auch „Achtern“ genannt, fährt sie mit dem Spiel fort
  • geschossen wird immer von dem Punkt aus, wo der Kloot liegen geblieben ist. Hat ein Spieler beim Wurf den Kloot in den Graben oder auf ein Feld geschossen, so kann er selbstverständlich wieder auf die Straße zurück geholt werden. Die Gegner achten aber darauf, dass kein Meterklau nach Vorne vorgenommen wird
  • Erreicht eine Mannschaft, nur die im Moment Achtern liegt, mit zwei Schüssen den gegnerischen Kloot nicht, so ergibt sich ein Punkt oder „Schöt“ für die Gegenmannschaft
  • hat eine Mannschaft gepunktet, so setzt ihr nächster, in der Reihenfolge kommende, Spieler aus. So ist gewährleistet, dass die Mannschaften wieder pari spielen können
  • gewonnen hat am Ende die Mannschaft, die bei Zielüberquerung die meisten Schöt für sich verbuchen konnte. Bei Gleichstand gewinnen diejenigen, welche einen Metervorsprung haben.

 

Spezielle Techniken zum Spiel

 

Wer nun der Meinung ist, dass aufgrund dieses doch relativ einfachen Regelwerkes, das Bosseln eine kinderleichte Sache wäre, so recht nach dem Geschmack der „dummen“ Ostfriesen, hat sich getäuscht.

Denn wie schon erwähnt, bedarf das Bosseln

            ein geschultes Auge,

            gute Kenntnisse über den Gegner,

            einer bombigen Kondition und Trinkfestigkeit

            sowie das Beherrschen der erforderlichen Regeln und Techniken dieses Spiels.

 

Der Anlauf:

Vor dem eigentlichen Schuss steht die Schussvorbereitung, die mit dem Anlauf und dem optimalen Einstellen auf das vor einem liegende Streckenstück beginnt. Der Anlauf beträgt je nach Bedarf ca. 5 – 15 m und ist individuell zu handhaben.

Zunächst stellt man sich locker in Schussrichtung und achtet auf die Anweisungen des Bahnweisers. Der Kloot wandert nun von der nicht aktiven Hand in die Wurfhand über. Er sollte dabei locker aber trotzdem fest in der Hand gehalten werden. Verkrampfungen führen hierbei schon zu einer falschen Vorbereitung und gewährleisten keinen guten Schuss.

Da der Kloot die Wurfhand über die vier Finger verlässt, dient der Daumen als Führungsstütze. (Näheres dazu später).

Beachte aber, dass die Finger nicht zu eng oder zu weit aufeinander gehalten werden, denn zu enge Fingerhaltung bewirkt ein Wegkippen des Kloots nach rechts oder links über die Wurfhand, zu weite Fingerhaltung bewirkt ein Durchrutschen des Kloots nach unten durch die Wurfhand, denn es treten enorme Kräfte auf, die durch das Gewicht des Klootes verursacht werden.

Der sich nun anschließende Anlauf ist ein langsam beginnender Steigerungslauf, der jedoch locker und rhythmisch durchgeführt werden sollte. Die Armhaltung beim Anlauf ist ebenfalls individuell zu handhaben. Haltungsnoten werden in diesem Falle nicht verteilt, Effektivität ist die Devise, mit der gespielt wird. In einem jedoch sind alle Haltungsvarianten gleich, nämlich kurz vor dem Abwurf oder Schuss. Dann muss ein jeder Spieler den Wurfarm zur Ausholbewegung nach hinten führen.

 

Der Abwurf:

Der Abwurf oder Schuss unterliegt keiner festgelegten Norm. Ob als Sprungwurf oder Abstemmschuss durchgeführte Variation ist egal. Die Entscheidung darüber wird einem letztendlich doch von der vor einem liegenden Strecke „diktiert“.

Man sollte nur beachten, dass bei schneebedeckter oder verschmutzter Straße ein etwas höherer Abschuss vorteilhafter ist, denn die großen Rollwiderstände verringern sich durch die längere Flugphase enorm. Vor Kurven oder bei gewölbter Fahrbahn, wo Effet benötigt wird, bietet sich ein flacher Abschuss an, denn durch den sofortigen Kontakt mit der Straße kann der Kloot den gegebenen Effet besser nutzen.

 

Spezialtechniken zum Abwurf:

Da die Straßenbeschaffenheit eine so große Rolle spielt, werden ihnen im Anschluss drei spezielle Techniken zum Abwurf erläutert und aufgezeigt.

 

  1. Abwurftechnik:

            över’t Dum (über den Daumen)

Diese Technik wird angewandt, wenn die Straße ein Gefälle von rechts nach links hat oder im Straßenverlauf eine Rechtskurve folgt. Beim Abwurf dreht der Werfer den Unterarm nach außen, so dass der Kloot die Wurfhand über den Daumen verlässt und dadurch einen Rechtseffet erhält. Der Werfer hat herbei den Vorteil, dass er zum Einen die gesamte Fahrbahnbreite ausnutzen kann und zum Zweiten besser und weiter durch eine Rechtskurve schießen kann. Vor einer Kurve nicht zu wuchtig schießen, da man sonst Gefahr läuft den Kloot zu früh aus der Strecke zu werfen.

 

  1. Abwurftechnik:   

            över’t Finger (über den kleinen Finger)

Diese Technik wiederum kommt dann zum Tragen, wenn die Straße ein Gefälle von links nach rechts hat oder im Straßenverlauf eine Linkskurve folgt. Beim Abwurf dreht der Spieler seinen Unterarm nach innen, so dass der Kloot die Wurfhand über den kleinen Finger verlässt und so einen Linksdrall bekommt.

Vor Kurven verhält man sich so, wie vorher schon einmal erwähnt.

 

Für Linkshänder sei an dieser Stelle noch erwähnt, gilt dieses alles im umgekehrten Sinn.

  1. Abwurftechnik:   

            liek ut Hand (gerade aus der Hand)

Diese Technik findet ihre Verwendung, wenn der Straßenverlauf gerade ist, keine Hindernisse den Kloot beeinflussen können oder wenn die Strecke ein Gefälle oder Spurrillen aufweist.

Beim Abwurf wird der Kloot über die vier Finger hinweg aus der Wurfhand geschossen.

 

Spezielles und Allgemeines zum Spiel 

Sinnvoll und effektiv sind diese Techniken aber erst, wenn ein Spieler durch einen Bahnweiser angeleitet wird, der vor einem auf der Strecke postiert wird. Dieser kann dem Spieler aus seiner Sicht und Streckenbeurteilung  weitere Tipps zum richtigen Anlauf und der entsprechenden Wurftechnik zurufen. Der Bahnweiser befindet sich, je nach Streckenverlauf,  ca. 50 bis 70 m vor dem Spieler. Er gibt ihm aber nicht nur Tipps, sondern er sorgt auch für die Sicherheit beim Schuss, indem er dafür Sorge trägt, dass die Strecke frei ist, wenn geschossen wird.

„Strot schgon“ (Straße sauber, Straße frei) ruft er dann seinen und den gegnerischen Mitspielern zu. Dann stellt er sich mit gegrätschten Beinen so auf die Straße, dass sein Mitspieler erkennen kann wo der Kloot langrollen soll.

“unnern upsetten, döchtig över’t lüttje Finger dreien un driest wat mit“ (unten aufsetzen, heftig über den kleinen Finger drehen und ordentlich Power mitgeben), könnte seine Anweisung an seinen Mitspieler lauten.

Als ganz besondere Leistung wird anerkannt, wenn man es als Werfer schafft, den Kloot beim Bahnweiser durch die Beine zu schießen.

Wie sie nun gesehen bzw. gelesen haben ist das Bosseln rund um eine sehr komplizierte aber auch gesunde Sache, die jedem Teilnehmer viel Spaß am Spiel bringt und die Natur zum Freunde werden lässt.

Zudem fördert diese Sportart auch die Bewegung der Zuschauer (Käkler und Mäkler), denn auch sie müssen, um auf der Höhe des Geschehens zu sein die gesamte Strecke mitlaufen.

 

In diesem Sinne                     „Lüch up un fleu rut“, „herut“ und „Gut Schuss“.